Dienstag, 20. Juli 2010

Historische Hafenrundfahrt

Tja. Am letzten Eltern-Besuchs-Tag war es dann so weit: Alle waren total erledigt und keiner wollte mehr irgendwas "rummschlapp-technisches" unternehmen. "Rumschlapptechnisches"...? Ok, nicht gerade ein Duden-Wort, aber das ist einfach jegliche Touristen-Aktivität, bei der man öfter als 10x einen Fuß vor den anderen setzen muss. Wir hätten also theoretisch eine Kutschfahrt, Taxifahrt, Autofahrt, Busfahrt, Flugreise oder äh Traktorfahrt machen können....  Traktorfahrt?????
Ehm ja, dieser lustige Urbayer aus Rosenheim z.B. war so ein begeisterter Traktorfahrer, dass er völlig planlos und ohne Englisch- (oder Finnisch-)Kenntnisse mit seinem Traktor von Rosenheim bis zum Nordkap gefahren ist. Auf dem Rückweg in Helsinki hat er dann also meine Eltern nach dem Weg fragen müssen... (die auch sooo Einheimisch ausgesehen haben... ;-))
Naja, der Typ hat vermutlich eine böse Frau zu Hause und hat, weil es kein Schnitzel zum Abendessen gab, spontan gemeint, er fährt kurz mal mit dem Traktor weg und sucht den Weihnachtsmann oder so... :-)
Wie auch immer....Wir haben statt der Traktorfahrt dann doch lieber eine supertouristische historische Hafenrundfahrt gewählt. Die ging nämlich keine 4 Wochen lang, sondern nur 4 Stunden ;-))) Keine Frage, dass wir auch hierzu wieder ein Schiff der Touristenklasse zugewiesen bekommen haben. :-)
Diesmal allerdings mit weitaus weniger "gegnerischen" Touristen. Also. Den historischen Blabla spar ich mir jetzt einfach mal. Ich war nämlich schwerstens damit beschäftigt das strategisch wichtige Hafengebiet abzusuchen und die gegnerischen Flotten zu katalogisieren. Zunächst einmal die gute Nachricht: Der Hafen selbst ist total clean. Keine gegnerischen Schiffe, nur ein paar angekettete Billigsegelboote ohne nennenswerten militärischen Nutzen, selbst Schmuggler können damit wenig anfangen. Achso, natürlich fehlt noch die obligatorische Typeneinteilung. Also: Gegnerische Schiffe vom Typ 1: Billigsegelboote:
Etwas gefährlicher, aber immer noch genauso sinnlos sind da immerhin schon die gegnerischen Schiffe vom Typ 2: Raddampfer
Die haben sich hier höchstens mal verirrt, indem sie vom Mississippi falsch abgebogen sind. Denen muss man nur die Karte wieder richtig rum drehen und schon sind die happy. Von denen geht also auch keine Gefahr aus. Auch weiterhin zur "ungefährlichen" Kategorie der gegnerischen Schiffe sind diese kleinen Proleten-Angeber-Schnellboote zu zählen. Die sind zwar schnell und wendig, gehen aber  schon beim ersten Treffer unter und lassen sich dank der meist männlichen Besatzung mit Hilfe von winkenden Bikini-Random-Superblondinen leicht auf ein Riff oder eine Sandbank locken. Hier also gegnerische Schiffe vom Typ 3: die Proleten-Angeber-Schnellboote:
Nun aber kommen wir zu den gefährlichen Schiffen.... Hier also Typ 4: Die Fähre nach Tallin mit einer Besatzung bestehend aus 99% Alkohol-Schmugglern. Einigermaßen gefährlich, denn sie werden ihr geschmuggeltes Bier mit Händen und Füßen bis zum äh letzten Tropfen verteidigen.
 
Zum Glück sind die meisten schon 10 min nach dem Auslaufen aus dem Hafen so betrunken, dass die Gegenwehr überschaubar bleibt. :-) Deshalb auch gleich zum gegnerischen Schiffstyp Nr. 5: Der Öltanker
Dem sollte man nämlich nicht zu nahe kommen. Ist zwar langsam und extrem schwerfällig. Aber dennoch hochgefährlich. Denn wenn der mal ausläuft ist die ganze Küste im Eimer und alle bereits eroberten Inseln sind völlig ruiniert und man hat schneller Greenpeace am Hals, als die ECHA in ihrer Datenbank nachschauen kann, ob der ausgelaufene Stoff überhaupt registriert war. Gefährlich gefährlich. Getoppt wird der Öltanker nur noch vom Eisbrecher, dem Schiffstyp Numero 6:


Im Sommer hat er zwar kaum Stärken, aber wenn einmal der Winter in Helsinki anbricht, und das ist schätzungsweise ab August oder spätestens September, da kann er seine Stärken so richtig ausspielen. Man selbst ist dann nämlich planlos festgefroren, aber der fiese Eisbrecher überholt einen dann glatt mit seinen 5 km/h. Und das ist bei einer Eigengeschwindigkeit von 0 mehr als das 10000-Fache der eigenen Geschwindigkeit. Sehr gefährlich also. Aber was ist schon der Eisbrecher gegen gegnerische Schiffe vom Typ 7: Der Zerstörer.
Zerstörer? Der Name ist Programm. Denn selbst im Winter bei 0 km/h kann dieser mit seiner schwenkbaren Kannone jeden popeligen Eisbrecher gnadenlos einäschern. Aber natürlich ist auch dieses Exemplar nicht automatisch unschlagbar.... Gegnerische Schiffe vom Typ 8 gibts nämlich auch: Das Killeruboot.
Killeruboot? Wo? Genau! Es ist nämlich unter Wasser und man bräuchte eine Unterwasserkamera um es zu fotografieren. Auf jeden Fall war uns nach der Hafenrundfahrt ziemlich schnell klar, dass wir mit unserem Touristendampfer wenig Chancen hatten. Aber uns wird schon noch was einfallen ;-))))

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